Lernziel: Über meinen Körper bestimme nur ich

KleinMadame lernt unter anderem, dass nur sie entscheidet, wer ihren Körper wie und wann berühren darf, oder eben auch nicht. Ein Nein von ihr ist hier ein Nein. Sonst nix. Kein Drama, kein Erziehungsfeld, kein Stressfaktor.
Gleichzeitig lernt sie auch, dass dies für alle anderen Menschen ganz genauso gilt. In jedem Fall wird es benannt (Ihr erinnert euch? Vorbildfunktion): "Nein, ich will jetzt nicht geschubst, abgeleckt, gezwickt, geknutscht,... werden. Das ist mein Körper und darüber bestimme ich."  oder "Ist es okay, wenn ich dir jetzt die Windel wechsle, dich eincreme, dich knuddel ..."

Berührung hat sehr viele unterschiedliche Formen: Streicheln, küssen, kuscheln, schubsen, hauen, zerren, tätscheln, ...  und viele, viele mehr. Was da alles dazu gehört und wie sich ein gutes Gefühl bei Berührung von einem schlechten unterscheidet, ist ein langjähriger Lernprozess und geht viel über Trial and Error. Aber er ist grundlegend wichtig und gehört auch als wesentlicher Bestandteil in die Präventionskiste.

Also kommt mir jetzt nicht mit "Das Kind muss doch lernen die Hand zu geben!" Nein, das muss es nicht! Zuerst einmal muss es lernen, dass es das nicht muss, weil es das selbst entscheidet. Und dann, wenn es viel älter sein wird, wird es lernen, dass es kulturell bedingte Begrüßungsrituale gibt, die man zwar beherrschen können könnte - aber eben auch nicht immer und überall und mit jedem ausüben muss. Man entscheidet das wann, wo, mit wem immer noch selbst für sich.

Das hat eben nix mit Anstand oder Form zu tun, sondern für kleine Kinder erst einmal nur mit einem: Ich entscheide, wer mich wie, wann, wo berühren darf.  Niemand sonst. Es ist mein Körper und über den bestimme ich, genauso wie du über deinen bestimmst.