Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit meint die innere Überzeugung, dass man fähig ist, etwas zu bewirken, eine Aufgabe lösen zu können, etwas in Gang zu setzen oder gar etwas (die Welt) verändern zu können. Studien zeigen immer wieder, dass Menschen, die an ihre eigene Kraft glauben, ausdauernder bei der Bewältigung von Aufgaben sind, und außerdem ein geringeres Risiko für Angststörungen entwickeln.

Ermutigung („Du kannst es bestimmt schaffen“), Modelllernen („Schau, wie ich das schaffe“) und vor allem eigene Erfahrungen („Ich schaffe das durch eigene Anstrengung“) haben den wichtigsten Einfluss auf die Ausbildung der Selbstwirksamkeit.

Kinder baden, wenn es ihnen ermöglicht wird, in dem Gefühl der Selbstwirksamkeit. Wow, ein Pippi Langstrumpfgefühl „Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt!“ Das kann, für alle Beteiligten (ja, auch und gerade für das kleine Kind selbst), manchmal sehr anstrengend sein.

Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit erst einmal grundlegend gefestigt sein muss, damit danach die soziale Regulierung/Anpassung ohne Schaden erfolgen kann. Denn die erfahrene Selbstwirksamkeit stärkt das Selbstbewusstsein und den inneren Selbstwert und auf diesen beiden baut soziale Kompetenz erst auf. Dann werden nämlich aus dumpfem Gehorsam, der immer einen inneren Widerstand nährt (die Rechnung wird spätestens in der Pubertät präsentiert), ein wohlwollendes Akzeptieren und ein flexibel angemessenes Umsetzen von sozialen Regeln. Das Befolgen dieser Regeln erniedrigt dann den eigenen Selbstwert nicht mehr, sondern erhöht ihn eher.

Selbstwirksamkeit ist für kleine Kinder wie Magie. Wir sollten sie nur sanft und voller Zärtlichkeit entzaubern. Und ein nicht so kleiner Rest darf ruhig davon übrig bleiben.