Weil manche ja immer wieder davon berichten, dass kleine
Kinder so ungeduldig seien: KleinMadame (2J) ist eine Meisterin des geduldigen und
quasi meditativen Ausharrens. Sie schlägt uns alle darin in Längen: "Komm
wir gehen jetzt mal einkaufen." ... "Nein, ich will nicht." Und
dann steht sie. Ganz ruhig, ganz in sich gekehrt ... und steht, und steht, und
steht ... Du kannst machen, was du willst, argumentieren, im Kreis tanzen, rum
hüpfen ... sie steht. Dann, irgendwann, wenn du schon deine Tagesplanung im
Geiste neu organisiert hast, kommt ein Strahlen: "Einkaufen gehen, ja, ja,
ja."
Manche sage jetzt, das würde dem Kinde nicht gut tun.
Dieses Warten, bis es endlich soweit ist. Nun, in diesem Fall tut es allen gut.
Denn sich durchzusetzen würde viel mehr Energie auf allen Seiten kosten. Und
dann gibt es oft im Laufe eines Tages genug andere Dinge, die nicht
diskutierbar sind. Meistens kommt da auch kein Widerstand von Kleinmadame.
Warum wohl? Nun, sie bemerkt es wohl am Ton, den Vorbereitungsgesprächen und am
Drumherum, dass es jetzt um Terminiertes geht und - aufgepasst! - sie weiß
einfach, dass es dafür Situationen gibt, in denen auf sie Rücksicht, siehe
oben, genommen wird. Irgendwie ist so immer alles in Balance und ich bin der
festen Überzeugung, dass Kinder für diese Ausgeglichenheit ein sehr feines
intuitives Gespür haben.