„Für das Wohl ihrer
Kinder sollte eine gute Mutter halt das bisschen Leiden durch ihren
Arschlochmann in Kauf nehmen. Sind doch nur ein paar Jahre bis die Kinder groß
sind.“
Mit so einer Haltung der Mehrheit in der Gesellschaft bin ich aufgewachsen und dachte, sie sei mittlerweile längst Geschichte. Und da sitze ich vor einigen Tagen in einer
Gesprächsrunde mit vorgeblich klugen Menschen und höre genau dieses dämliche
Geblubber wieder. Da kann man doch nur heulen.
Noch viel erschreckender ist jedoch, dass anscheinend
wirklich noch immer so viele Männer und Frauen diesen Glaubenssatz, dass die
Frau/Mutter Demütigungen, Verletzungen und Erniedrigungen durch ihren
Beziehungspartner hinzunehmen habe, weil es das Beste für die Kinder sei, sich
nicht voneinander zu trennen, mit sich herum tragen.
Nein!, es ist nicht das Beste für ein Kind in solch einer
Beziehung aufzuwachsen. In so einer "Familie" gibt es keinen Schutz,
keine Sicherheit, keine Verlässlichkeit, keinen Raum für Liebe und
gegenseitigen Respekt, keine positiven Identifikationsfiguren und Vorbilder. Im
Netz einer solchen Konstellation gefangen, lernen sie vor allem eines: Gewalt,
Lügen, Leiden, Ertragen, Schweigen, Dulden seien akzeptierte Zutaten einer normalen
Partnerschaft. Das ist prägend und hat verheerende Auswirkungen auf ihr ganzes zukünftiges
Leben.
Mich gruselt es.