KleinMadame und Pauli (nichthaarende Pudelmischung aus
Spanien) kennen sich seit ihrer Geburt. Eigentlich sogar schon davor, denn
Pauli kuschelte schon, wenn möglich, wärmend und schützend auf der Mutter
Bauch.
Am Anfang lag Pauli meistens wachsam vor sich hindämmernd
neben dem schlafenden Säugling. Im Krabbelalter hatten wir eine Hundezone und
eine Babyzone eingerichtet, damit der kleine Hund auch ab und an zur Ruhe kam. Sobald
sie mit Laufen anfing, rannte sie hinter ihm her und das Gerangel um die
jeweilige Dominanz nahm manchmal von Seiten von KleinMadame doch sehr herrische
Züge an. Wenn es ihm zu viel wurde, zwickte Pauli zurück und sie lernte sein
vorab Knurren richtig zu deuten.
Hunde müssen spazieren gehen und so kam und kommt die Kleine
täglich bei Wind und Wetter an die frische Luft. Leinenführung will geübt sein
und es brauchte eine Weile bis Pauli auch bei ihr nicht mehr wie wild zog.
Mittlerweile ist KleinMadame drei Jahre alt und Pauli ist
ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens. Muss er zum Scheren, dann wird
bitterlich geweint, darf er mal nicht hoch in ihre Wohnung, fließen die Tränen.
Pauli selbst hat Phasen, da frisst er nur, wenn sie anwesend ist bzw. wenn sie ihn
direkt füttert. Ein feines Spiel für beide. Und gekuschelt wird ganz viel.
Manchmal schlafen beide gemeinsam unter meinem Schreibtisch.
Pauli hat immer noch seine Ruhezonen, allerdings nun ohne
Absperrung. Dies zu akzeptieren war ein wichtiger Lernprozess für beide.
Nachdem wir nun drei Jahre die Interaktionen zwischen ihnen
beobachtet und begleitet haben, dürfen sie auch immer öfters ohne unsere
Aufsicht gemeinsam durchs Haus toben und im Kinderzimmer spielen. Beide haben
gelernt, die Sprache des anderen angemessen zu deuten und mit den jeweiligen Grenzsetzungen
umzugehen.
Ob das für alle Hunde und kleine Kinder gilt, kann ich nicht
sagen. Kommt wohl auf die Beteiligten und das Umfeld an.
Mit unserem Kater hat das übrigens nicht geklappt. Denn würden
wir mit KleinMadame immer noch nicht alleine lassen. Er akzeptiert niemanden
über oder neben sich. Doch auch da kenne ich in meinem Umfeld andere Beispiele aus
dem Zusammenleben von Kleinkind und Katzen.
Unterm Strich: KleinMadame und Pauli tun sich gut. Eine
eindeutige Win-Win-Situation für beide.