“Aber es führt kein Weg um die
Einsicht herum, dass die Mehrheit ganztagsbetreuter Krippenkinder, selbst wenn
sie in schönen Räumen mit anregendem Spielzeug von engagierten Erzieher/-innen
betreut wird, den Tag in ängstlicher Anspannung verbringen, dass sich dies bei
einem Teil der Kinder in anhaltenden Verhaltensauffälligkeiten niederschlägt
und dass mit dieser Form der Betreuung Risiken für die langfristige seelische
und körperliche Entwicklung einhergehen.” (R.Böhm)
Kann ich aus meiner Erfahrung im
U3 Bereich nur bestätigen. Morgens heiße Tränen beim Verabschieden und dann ab
mittags dieses sich steigernde ängstliche Vergewissern, ob Mama/Papa ganz
bestimmt wieder kommen. Manche der Kleinen sind zwischen 7 und 9 Stunden in der
Einrichtung. Das ist an vielen Tagen schlichtweg zu lang. Zum Wohl des Kindes
ist das nach meiner Meinung alles nicht. Und dann beschweren sich die Eltern
auch noch, dass ihr Kind abends nicht einschläft bzw. in der Nacht unruhig
schläft und verlangen von der Betreuung, die Kinder mittags nur ja nicht zu
lange schlafen zu lassen, da sie hierin die einzige Ursache für ihre gestörte
Nachtruhe sehen. Das ist alles so gaga, Leute. Immerhin lerne ich gerade voller
Optimismus: Meine Berufssparte, die der Therapeuten, wird in Zukunft nicht
arbeitslos werden. *grummel
Nein, dich interessiert nicht
wirklich,
dass es da schon Frühstück gibt.
Du weinst.
Nein, du willst dir nicht das
neue Auto angucken,
oder mit Leon spielen.
Du weinst.
Nein, du willst nicht noch vom
Fenster aus winken
und von der fremden Frau fest
gehalten werden.
Du weinst.
Nein, du glaubst nicht, dass sie
wieder kommen wird.
Du weinst.
Deine Tränen interessieren nicht.
Sie werden mit Gedudel und glatten Lügen übertüncht. Animationsgedöns, bis
Gefühle verschluckt werden und sich ein Lachen über deine Lippen drängt. Du
spürst, dass du damit der Frau, die dich im Arm hält, eine Freude machst. Also
schluckst du tapfer weiter und lachst und spielst und verteilst Freude. Nur ab
und an, da werden deine Augen groß, sind weit weg und nass. Und wenn das
Schlucken nicht mehr klappt, dann schubst du mal willkürlich, beißt oder
schlägst um dich. Dann hält sie dich wieder, diese Frau und schenkt dir alleine
für ein paar Minuten Aufmerksamkeit. Dein leises Weinen hören sie nicht, dein Schreien
und Toben schon. Was lernst du nur daraus, Kind?